Arbeit mit Glaubensätzen – Innere Überzeugungen verstehen

In unserem Leben kommen wie manchmal an einen Punkt an dem wir, trotz bester Bemühungen in bestimmten Lebensbereichen nicht weiterkommen – sei es im Umgang mit Stress, in Beziehungen oder im Erleben körperlicher Beschwerden, für die sich keine eindeutige Ursache finden lässt. Oft zeigt sich: Hinter diesen Herausforderungen stehen tief verankerte innere Überzeugungen – sogenannte Glaubenssätze – die unbewusst unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.

GANZHEITLICHE MEDIZIN

Was sind Glaubenssätze und wie entstehen sie?

Glaubenssätze sind tief verwurzelte Annahmen oder Überzeugungen über uns selbst, andere Menschen und die Welt. Sie entstehen meist in der Kindheit oder Jugend durch Erfahrungen, Erziehung, soziale Einflüsse oder kulturelle Prägungen. Einmal verinnerlicht, begleiten sie uns oft unbewusst durch das ganze Leben.

Es gibt hilfreiche Glaubenssätze wie:

  • „Ich darf Fehler machen.“
  • „Ich bin wertvoll, so wie ich bin.“
  • „Ich kann mit Herausforderungen umgehen.“

Ebenso gibt es aber auch belastende, einengende oder blockierende Überzeugungen:

  • „Ich muss perfekt sein, um anerkannt zu werden.“
  • „Ich darf keine Schwäche zeigen.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“

Diese negativen Glaubenssätze können sich tief einprägen – und unbewusst unser Verhalten, unsere Entscheidungen und sogar unsere körperliche Gesundheit beeinflussen.

Der Einfluss von Glaubenssätzen auf Gesundheit, Verhalten und Wohlbefinden

Unsere Gedanken und inneren Überzeugungen stehen in enger Verbindung mit unserem Nervensystem, unserer Stressverarbeitung und damit auch mit körperlichen Funktionen. Ein dauerhaft aktiviertes inneres Stressmuster („Ich muss stark sein – immer“) kann langfristig zu Erschöpfung, Anspannung, Schlafstörungen oder psychosomatischen Beschwerden beitragen.

Typische Zusammenhänge, die ich in meiner Praxis erlebe:

  • Chronische Anspannung trotz körperlicher Unauffälligkeit
  • Wiederkehrende Konflikte im Beruf oder im privaten Umfeld
  • Selbstzweifel, Leistungsdruck oder Überforderung
  • Schwierigkeiten, „nein“ zu sagen oder für sich selbst einzustehen
  • Körperliche Beschwerden, bei denen sich keine ausreichende organische Ursache findet

Glaubenssätze wirken dabei nicht isoliert – sie sind eingebettet in ein komplexes Zusammenspiel aus Biografie, aktuellen Lebensumständen und individueller Stressverarbeitung.

KÖRPERLICH

Chronischer innerer Druck, Perfektionismus oder das Gefühl, „nicht genug zu sein“, können körperliche Symptome wie Verspannungen, Schlafprobleme oder Erschöpfung verstärken. Der Körper reagiert auf innere Spannungen – auch wenn sie nicht immer bewusst wahrgenommen werden.

EMOTIONAL

Unsere inneren Überzeugungen beeinflussen, wie wir uns im Alltag verhalten – z. B. ob wir uns überfordern, ständig anpassen oder Konflikte vermeiden. Oft laufen diese Muster automatisch ab und werden erst sichtbar, wenn sie uns immer wieder in ähnliche Situationen bringen.

GEISTIG

Negative Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich darf keine Fehler machen“ können Selbstzweifel verstärken und die psychische Belastbarkeit mindern. Die mögliche Folge: Anhaltender Stress, innere Unruhe oder Grübelschleifen – oft ohne klare äußere Ursache.

Persönliche Entwicklung

Wie läuft die Arbeit mit Glaubenssätzen ab?

Die Arbeit mit Glaubenssätzen erfolgt individuell, vertrauensvoll und auf Augenhöhe. Gemeinsam nehmen wir uns Zeit, Ihre aktuelle Lebenssituation, Ihre Beschwerden oder Ihre Fragestellungen zu betrachten. Dabei richten wir den Blick nicht nur auf das „Problem“, sondern vor allem auf die dahinterliegenden inneren Muster, die immer auch eine schützende Funktion hatten oder noch haben.

In der Zusammenarbeit:

  • identifizieren wir wiederkehrende Denk- und Reaktionsmuster
  • erkunden, wie diese Glaubenssätze entstanden sein könnten
  • reflektieren, welche Auswirkungen sie auf Ihr heutiges Leben haben
  • erarbeiten neue, stimmigere Sichtweisen, die Sie stärken statt begrenzen

Die Gespräche finden in einem geschützten, medizinisch fundierten Rahmen statt – mit dem Ziel, mehr innere Klarheit, Selbstakzeptanz und Handlungsspielraum zu gewinnen.

Methodische Grundlage – fundiert & achtsam

Ich arbeite mit Elementen aus verschiedenen, wissenschaftlich reflektierten Methoden:

  • systemisch-lösungsorientierte Gesprächsführung
  • achtsamkeitsbasierte Verfahren
  • körperorientierte Selbstwahrnehmung
  • psychosomatische Zusammenhänge in der ärztlichen Betrachtung

Wichtig: Es handelt sich nicht um eine Therapieform, sondern um ein ergänzendes, ärztlich begleitetes Reflexionsangebot – immer auf freiwilliger Basis und in Ihrem individuellen Tempo.

Für wen ist diese Arbeit geeignet?

Die Arbeit mit Glaubenssätzen kann unterstützend sein bei:

  • chronischer innerer Unruhe oder Anspannung
  • psychosomatischen Beschwerden ohne klare organische Ursache
  • beruflicher oder privater Überlastung
  • Lebensphasen der Neuorientierung oder Entscheidung
  • dem Wunsch nach persönlicher Entwicklung und mehr Selbstakzeptanz

Sie eignet sich besonders für Menschen, die bereit sind, sich selbst besser kennenzulernen und alte Muster zu hinterfragen – ohne Leistungsdruck, sondern in einem wertschätzenden Rahmen.